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ERZIEHUNG

Wer anderen eine Grube gräbt: Der Buddelhund

Mein Hund buddelt immer und überall. Egal, ob in meinem Garten in den Blumenbeeten, auf dem Rasen, oder wenn wir spazieren gehen auf Wiesen und Äckern. Nicht nur, dass er mir dabei meinen Garten verwüstet – er ist dann auch dreckig wie ein Ferkel.

Obwohl ich ihn dabei meistens zurückrufe, erwische ich ihn immer wieder, dass er zu buddeln anfängt, wenn er sich unbeobachtet fühlt. Wieso habe ich so viel Pech, dass gerade ich einen Buddelhund habe? Was kann ich nur dagegen tun?

Zuerst sollte man die grundsätzlichen Dinge über die Hintergründe und den Ursprung des Grabens wissen, damit man ein gewisses Verständnis für die Verhaltensweisen von Buddel-Fellnasen bekommt.
Es sind nicht nur vereinzelte Hunde, die den Hang zum Buddeln haben. In „jeder“ Fellnase steckt ein Buddler – in dem einen mehr, in dem anderen weniger. Diese so genannte Unart stammt bei den heutigen, in den Familien lebenden Hunden, noch aus der Kinderstube der früheren wild lebenden Hunde, für die das Scharren im Boden zum Teil lebenswichtig war, sei es zum Vergraben von Futter oder zum Ausheben eines Mauseloches, um die Maus zu erbeuten. Der Hund buddelt seine Speisekammer.

Es gibt verschiedene Arten des Grabens, wie zum Beispiel zum Zweck einen Futter-Vorrat anzulegen. Schon immer haben Hunde das Futter, das sie nicht mehr fressen konnten, in ihrem Revier in ein sicheres Versteck gebracht und dort verbuddelt. Sie legten sich damit eine Vorratskammer an, auf die sie immer zurückgreifen konnten, wenn einmal keine frische Beute erlegt werden konnte.
Auch heute noch finden es unsere Fellnasen toll, ihren angefressenen Kauknochen oder ähnliche Futterreste zu vergraben – in unserem wohl gepflegten Garten – möglichst in dem gerade bepflanzten Blumentopf oder mitten in unserem heiligen Rasen.
Um dem vorzubeugen sollte der Hund nur die Menge zu fressen bekommen, die er auch verzehren kann, damit erst gar nichts übrig bleibt, was er verbuddeln könnte. Kauknochen, die er außerhalb der Wohnung bekommt, sollten ihm weggenommen werden, wenn er nicht mehr daran rumkaut. Dann kommt er erst gar nicht auf die Idee, eine Speisekammer zu graben.

Der Hund als Jäger sucht nach Beute.
Ein weiterer Urinstinkt unserer auch noch so braven Hunde ist das Suchen nach Beute. Da kommt ein Mauseloch in unserem Garten gerade richtig, um dem Jagdtrieb freien Lauf zu lassen. Erst mit der Nase, dann mit den Pfoten wird geschaufelt wie ein Braunkohlebagger, dass die Erdklumpen nur so fliegen. Für den Buddel-Freak sind Maulwurfhügel geradezu ein Buddel-Muss. Das Loch ist schon vorgefertigt und der aufgeworfene Boden ist schön locker. Noch schlimmer wird es, wenn man einmal ein anderes Tier selbst im eigenen Garten begraben hat und Bello kommt irgendwann, freudig mit dem Schwanz wedelnd, mit einem Knochen im Maul, den man anschließend als Vorderbein des beerdigten Tieres identifiziert.
Um dem vorzubeugen sollte man keine Tiere im Garten beerdigen oder Futterreste verscharren. Mause- oder Maulwurflöcher sollte man schließen, und wenn Bello doch zu scharren anfangen will, evtl. für eine Zeit lang eine größere Blumenschale auf die Öffnung stellen. Man solle seine Fellnase aber auch außerhalb seines Gartens von derartigen Versuchungen fernhalten. Wenn man einen Maulwurfhügel sieht, macht man einfach einen großen Bogen um ihn herum, denn wenn Bello außerhalb des Gartens buddeln darf, wird er im Garten niemals damit aufhören.
Der Hund buddelt, weil er nicht ausgelastet ist.

Es muss nicht immer der Urtrieb sein, der bei einem Vierbeiner durchbricht. Es kann auch ganz einfach nur Langeweile sein, die er sich mit dem Graben von Löchern vertreiben will. Herrchen liegt im Liegstuhl und sonnt sich. Bello kommt angetrabt, sein liebstes Spielzeug in der Schnauze. Er legt es Herrchen hin und bellt: „Na wirf schon!“ Herrchen muffelt: „Jetzt nicht!“ Bello versucht es noch einmal und bellt etwas lauter: „Na wirf schon, damit ich es zurückholen kann.“
Herrchen, jetzt schon genervt: „Aus. Jetzt nicht!“
Da zieht Bello den Schwanz ein und denkt: „Dann buddel ich mir eben ein Loch,“ und fängt an zu graben – aus Langeweile.
Und wenn alles nichts hilft!?
Das waren nur drei von mehreren Möglichkeiten, warum ein Hund buddelt. Aber egal aus welchem Grund er durch seine Buddelsucht zu graben beginnt – wenn man das unterbinden will, muss man ihn konsequent an der Ausübung hindern. Es ist auch egal, mit welchem Wort man ihn vom Buddeln abhalten will, ob mit „Aus!“ oder mit „Nein!“ – man muss immer bei diesem Wort bleiben, und wenn ich sage „immer“, dann ist auch „immer“ gemeint.
Wenn alles nicht hilft, oder man nicht so konsequent sein kann oder will, dann sollte man der Fellnase eine Buddel-Ecke oder Buddel-Kiste einrichten. Diesen Fleck kann man mit lockerer Erde präparieren, in die man beispielsweise einen alten Knochen eingräbt. Hier kann Bello dann buddeln und graben, so viel und so lange er Lust hat.

Fotos: Javier Brosch, Corners 74, Annette Shaff – shutterstock.com

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