Die besten Tätowiererinnen in Deutschland 2

Softheart Atelier in Tübingen

Published on

14. April 2025

Ein Tattoo muss nach Liz’ Meinung als Motiv keine Bedeutung haben. Sobald es auf der Haut ist, gehört es zu einem und zur eigenen Geschichte. Sich für ein konkretes Motiv zu entscheiden und es zu erarbeiten, kann allerdings dabei helfen, die eigene Identität zu ergründen und sich so selbst mehr zu akzeptieren.

Als neurodivergente, introvertierte Künstlerin musste Liz einen harten Weg gehen, um sich das zu erarbeiten, was sie heute erreicht hat. Sie fand zwar einen Mentor, bei dem sie das Tattoohandwerk erlernen konnte, aber dort fehlte nicht nur jeder Respekt vor ihr als Mensch, sondern ihr wurde obendrein gesagt, sie passe nicht in die Szene, weil sie nicht extrovertiert ist. Dass Liz sich trotzdem (und dann ausgerechnet während der Pandemie) in die Selbständigkeit stürzte und gemeinsam mit ihrem Partner Raphy das Softheart Atelier eröffnet hat, war eine wahre Feuertaufe.

In all der Zeit hat sie sich den Herausforderungen, Unsicherheiten und Hindernissen gestellt und sich trotz allem stets ihr „soft heart” bewahrt und nie aufgegeben. Ganz im Gegenteil bietet die liebevolle, ruhige Künstlerin heute ihren meisten weiblichen Kunden einen Safe Space, in dem sie so sein können, wie sie sind, ganz gleich ob queer, neurodivergent, poc etc. Ganz besonders gerne fertigt die Künstlerin Freehand-Arbeiten an. Dafür bietet sie ihren Kundinnen einen Termin an, bei dem man sich kennenlernen kann und bei dem es für Liz die Möglichkeit gibt, mehr über die Geschichte des Menschen zu erfahren. Das Motiv wird dann direkt auf die Haut gezeichnet, entsteht dadurch absolut individuell auf dem Körper und passt sich ihm wunderbar an.

Die Projekte, die bisher bereits so entstanden sind, haben sowohl Liz als auch ihren Kundinnen ganz besonders viel Freude gemacht. Gemeinsam mit ihnen geht sie durch den schmerzhaften Prozess des Tätowierens, der nicht selten auch ein Prozess des Loslassens ist. Und wenn dann wieder einmal eine Kundin mit leuchtenden Augen vor dem Spiegel steht, dann weiß Liz erneut, dass der für sie so harte Weg bis zu ihrem eigenen Studio jeden Schritt wert gewesen ist.