Das Gesundheitsthema der Woche – Fast alle Menschen haben Muttermale. Die Anzahl und die Art der Male ist aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Sie sind von individuellen genetischen Anlagen abhängig. In der Regel kommt ein Mensch muttermalfrei auf die Welt. Die Nävi entwickeln sich erst in der Kindheit oder auch nach der Pubertät.
Muttermale können in der Oberhaut, der Lederhaut, oder auch dazwischen entstehen. Je nach der Hautschicht, in der die Nävi vorkommen, werden sie benannt. Es gibt im Wesentlichen drei Arten:1. Der Junktionsnävus entwickelt sich in der Grenzzone zwischen der Oberhaut und Lederhaut. Er ist scharf begrenzt und von brauner Farbe. 2. Beim Compoundnävus handelt es sich um eine Pigmentzellansammlung, die im Bindegewebe der Lederhaut vorkommt. Dieses Muttermal hat eine zerklüftete Oberfläche und ist braun bis schwarz gefärbt. Es neigt dazu, übermäßigen Haarwuchs zu entwickeln. Solche Male finden sich oft im Gesicht. 3. Der dermale Nävus kommt in tiefen Schichten der Lederhaut vor. Er enthält wenig Pigment, so dass er oft nur leicht braun oder sogar hautfarben ist. Auf dem dermalen Nävus sind nur wenige Haare.
In der Regel sind keine der drei Muttermal-Typen wirklich störend, dennoch sollte man seine Muttermale im Auge behalten. Wenn sich die Form eines Nävi verändert, kann aus dem sonst so harmlos wirkenden Mal ein malignes Melanom, also Hautkrebs werden. Dieser entsteht in den meisten Fällen durch zuviel der schädlichen UV-Strahlen.
Speziell wenn es um das Thema Tattoo geht, kommen nun weitere Kriterien hinzu, die es zu beachten gilt. Ein guter Tätowierer wird niemals ein Muttermal »überstechen« und das aus einem ganz einfachen Grund. Nicht etwa aus einem undefinierbaren Risiko gegenüber einer eventuellen Mal-Veränderung in Reaktion auf das Tattoo oder etwa eine verminderte Farbaufnahme dieser Hautregion. Nein, einzig und allein, weil die eventuellen Veränderungen eines übertätowierten Muttermales nicht mehr sichtbar sind. Im Klartext heißt dies, dass ein Tätowierer ein Muttermal nicht übersticht, um den Kunden zu schützen. So nämlich kann dieser weiterhin genau beobachten, ob sich ein Mal eventuell verdächtig stark ändert und gegebenenfalls, durch Hinzuziehen eines kompetenten Hautarztes, dem Einhalt gebieten.
Der aus ästhetischer Sicht daraus resultierende negative Aspekt liegt auf der Hand. Nehmen wir als Beispiel ein großflächiges Black&Grey-Tattoo, das sich über eine komplette Schulter erstreckt. Der Tattoo-Fan in unserem Beispiel hat aber viele verschieden große Muttermale auf dieser Schulter. Der professionelle Tätowierer lässt nun also die Muttermalregionen aus. Er kann noch so akkurat und erstklassig arbeiten, um das Mal herum bleibt immer eine kleine »nichttätotwierte Stelle und somit ein heller Kranz. Im schlimmsten Fall werden dadurch die Male noch optisch hervorgehoben Der subjektive Eindruck eines so entstandenen Kunst- beziehungsweise Haut-Werks wird so doch erheblich geschmälert aber in Hinsicht auf seine eigene Gesundheit sollte dies jeder in Kauf nehmen, oder? Nicht zwingend. Es gibt noch Alternativen. Die eine wäre auf ein Tattoo zu verzichten, womit sich diese Möglichkeit aber auch gleich selbst disqualifiziert, schließlich wollen wir ja Tattoos. Die andere Möglichkeit ist die präventive Entfernung entsprechender Muttermale, die einem Tattoo störend im Wege stehen könnten.
Bei der Entfernung eines Nävi gibt es wiederum verschiedene Möglichkeiten. Das Mal kann von einem Hautarzt oder Chirurgen mittels eines Lasers entfernt werden. Benutzt wird hierzu in den meisten Fällen ein so-genannter CO2-Laser. Der CO2-Laser arbeitet auf Basis von Kohlendioxid, dient aber vorrangig nur zur Entfernung von über die Haut ragenden (exophytischen) Hautveränderungen. Deshalb ist es ganz wichtig, die Male nicht einfach weglasern, sondern herausschneiden zu lassen. Bedient man sich lediglich der Lasermethode, wird nur die Oberfläche des Nävi entfernt und darunter könnten sich eventuell bösartige Zellen weiter ausbreiten, was nun nicht mehr von außen beobachtet werden kann. Die Laserbehandlung ist daher nicht geeignet. Bleibt also noch das zuvor erwähnte Entfernen mittels Skalpell. Die zu behandelnden Stellen werden mit einem Anästhetikum örtlich betäubt und der Eingriff ist genauso schmerzlos wie schnell.
Jetzt kommt das Interessanteste für den Tattoo-Fan. In sehr vielen Fällen übernehmen die Krankenkassen anfallende Kosten für eine Mal-Entfernung. Der behandelnde Hautarzt darf nämlich diesen Eingriff auch als präventive Maßnahme vornehmen. Somit wären für viele Tattoo-Fans die Muttermale schnell Geschichte und das kostenlos. Genaue Auskunft gibt selbstverständlich der Hautarzt. Nach einer Abheilzeit von drei bis sechs Wochen, in der die heilungsunterstützende Pflegeanleitung des Arztes bitte genau zu beachten ist, steht dann dem makellosen Tattoo nichts mehr im Weg