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HALL OF FAME

Tätowierer, die Geschichte schrieben: Tattoo Legende Lyle Tuttle


Tattoostudios, wie wir sie heute kennen und schätzen sind selbstverständlich nicht über Nacht entstanden, oder waren urplötzlich einfach da. Vielmehr ist es einigen wenigen Tätowierern zu verdanken, dass wir uns in diesen Studios so wohl fühlen. Als Urvater der modernen Studios gilt der Amerikaner Lyle Tuttle.

Lyle begann seine Laufbahn als professioneller Tätowierer bereits im Jahre 1949 und tätowierte bis zum Ende der 90er. Eine lange Zeit, in der er unzählige Fakten, Geschichten und Tricks über Tattoos sammelte und an ebensoviele Kollegen weiter gab. Er selbst bekam sein erstes Tattoo im zarten Alter von gerade einmal 14 Jahren. In San Francisco liess er sich für $ 3,50 ein kleines Herz mit der Aufschrift Mother tätowieren. Von diesem Tag an war er den Tattoos mit Haut und Haaren verfallen.


Der Tattoo-Zukunft sehe ich positiv entgegen

Lyles Passion für Tattoos stammen aus der Zeit unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg, aus einer Zeit in der hauptsächlich Soldaten ihre Verbundenheit untereinander ausdrückten. Daher glaubt er auch fest an die Entstehungstheorie des kanadischen Wissenschaftlers Curly Allan. Dessen Meinung nach sind Tattoos im Kampf entstanden. Lange vor den ersten Geschichtsaufzeichnungen, kämpften Krieger mit Holzspeeren und Pfeilen, deren Spitzen im Feuer geschärft und gehärtet wurden. Verletzte sich ein Kämpfer mit diesen Waffen, so verblieb oftmals eine dunkle geschwärzte Narbe. Hieraus entwickelten sich sehr wahrscheinlich die ersten Tribals, als Symbol erfolgreich geschlagener Schlachten. Historiker bestätigen, dass in der Frühzeit die tätowierten Krieger eine höhere Überlebenschance hatten, als die eher farblosen. Tattoos geben eine innere Stärke, die sich auch nach Aussen zeigt.

»Der Tattoo-Zukunft sehe ich positiv entgegen. Wenn man in der Geschichte zurückblickt und sieht, wie sich die Weltbevölkerung in gar nicht allzu langer Zeit fast berdoppelt hat und darüber nachdenkt, wie sie weiter wächst und wächst – Nun, die Möglichkeiten für Tattoos sind grenzenlos, denn schliesslich gibt es immer mehr neue Haut auf der Welt.«

Foto: www.lyletuttle.com

Lyles Bewunderung für den Beruf des professionellen Tätowierers ist bis heute immer gross geblieben. »Tätowierer sollten stets stolz sein, auf das, was sie erreicht und gelernt haben. Ärzte gehen auf Universitäten und studieren über Hygiene, Sterilisation und alle notwendigen Arbeitsweisen. Tätowierer müssen sich alles selbst beibringen. Im besten Fall haben sie einen Lehrmeister oder Mentor, der ihnen unter die Arme greift. Das war es aber auch schon.

Unter den tausenden von Kunden, die Lyle während seiner langen Tattoo-Karriere betreut hat, waren auch viele Prominente. Joan Biaz, Janis Joplin, Peter Fonda und viele andere waren darunter. Sogar die Sängerin und Schauspielerin Cher lag schon unter seinen Nadeln und liess sich von Lyle den Hintern tätowieren. Dieser Tätowierer hat in seinem Leben so viel erlebt, dass, selbst wenn man ein mehrere hundert Seiten starkes Buch über ihn schriebe, sicherlich nur an der Oberfläche kratzen würde. Dabei ist Lyle Tuttle immer Mensch geblieben, mit Respekt vor seinem Beruf und seinen Mitmenschen. Für die Tattoo-Szene hat er sich sein Leben lang eingesetzt und all sein Wissen über diesen Beruf an viele talentierte Tattoo-Künstler weitergegeben. Unter www.lyletuttle.com findet ihr einige weitere Informationen zu Lyle, seinen Seminaren und seinem einzigartigen Tattoo-Museum

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