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RATGEBER

Kostenfalle Cover-Up. Worauf man wirklich achten muss

Foto: Olly, shutterstock.com

Überdeckende Tattoos, sogenannte Cover-Ups sind zur Zeit in aller Munde. Durch die TV-Medien gehyped, suchen diese ganz besonders anspruchsvollen Tattoo-Motive einen wirklichen Spezialisten.

Bei allem im Leben gibt es nicht nur gute, sondern auch schlechte Entscheidungen. Im Bereich moderner Tätowierungen ist das nicht anders. Auch hier hadert manch einer mit einem alten Motiv, das, aus welchen Gründen auch immer, früher cool und heute ungeliebt ist. Hilfe verschaffen hier in der Regel die überdeckenden Tattoos, die sogenannten Cover-Ups.

Ein Tattoo zu überdecken ist in der Realität wesentlich schwieriger, als der Name vielleicht vermuten lässt, denn neue Farbe legt sich nicht einfach wie eine Decke über das alte Tattoo und läßt es auf diese Weise verschwinden. Neue Farbpigmente werden hingegen in die selben Hautschichten eingebracht, wie das alte Motiv. Die Kunst ist daher, das neue Motiv, die Größe und die Farbe so zu wählen, dass das alte Tattoo vom neuen Motiv im Idealfall vollständig vereinnahmt und damit gecovert werden kann.

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Wie für unterschiedliche Stilrichtungen auch, bedarf ein gutes Cover-Up einen entsprechenden Spezialisten. Solche Spezialisten sind zum Beispiel die Tätowierer Danijel Scepanivic aus dem Wuppertaler Studio Tattoo 4 You, Torsten Lehmann, vom Studio Lehmanns Artefaktorium Papilio in Titisee-Neustadt und Rolf Drescher aus der Gallerie Herzstich in München. Während sich Danijel meist mit den Black & Gray Motiven austobt, kommt bei Thorsten sehr viel Farbe ins Spiel und Rolf darf man getrost als Multitalent bezeichnen. Eines haben alle drei jedoch gemeinsam, sie sind echte Meister, wenn es um die Überdeckung alter Tätowierungen geht. Dass solche Tätowierer nicht nur echte Künstler sind, sondern auch enorme Kosten ersparen können, erklären wir gleich.


In manchen Fällen ist das reine covern eines alten Tattoos nicht ohne weiteres möglich und in anderen Fällen vom Kunden auch gar nicht gewollt.

In manchen Fällen ist das reine covern eines alten Tattoos nicht ohne weiteres möglich und in anderen Fällen vom Kunden auch gar nicht gewollt. Bei solchen Tattoo-Fans kommen dann moderne Dermatologen ins Spiel. Sie sind in der Lage mit aufwendigem High-Tech Equipment, die Tattoos verblassen zu lassen, bis hin zur fast vollständigen Entfernung. Die Laser-Technologie spaltet dabei in einem komplizierten Prozess die Farbpigmente des Tattoos auf. In mehreren, schmerzhaften Sitzungen wird das Tattoo immer weiter behandelt und verblasst dabei immer stärker. Jetzt kommen wir zum ersten Punkt der unnützen Kostenfalle: Manche Dermatologen möchten ihren Patienten natürlich so viele Sitzungen wie möglich „verkaufen“, denn Laser-Behandlungen sind zwar mittlerweile sehr effektiv, aber immer noch unglaublich teuer. Für das lasern eines kleinen Motivs von ca. 10×10 Zentimeter verlangen einige Fachärzte zwischen 2.000 und 2.500 Euro. Damit ist eine Laserentfernung in vielen Fällen nicht nur schmerzhaft für den Geist, sondern vor allem für die Geldbörse des Kunden, denn die Krankenkassen zahlen hier natürlich nichts dazu. Dass bei den meisten Tattoos aber gar nicht diese hohen Kosten anfallen müssten, erzählen manche Ärzte ihren Patienten leider nicht. Denn in den Fällen, in denen ein Kunde sein altes Tattoo später überdecken lassen möchte, werden überhaupt nicht so viele Laser-Sitzungen notwendig. Wenn also jede einzelne Sitzung zwischen 200 und 300 Euro kostet und 10 bis 15 Sitzungen anberaumt werden, dann kann ein Cover-Up immens viel Zeit und vor allem Geld sparen. Wichtig ist hier das direkte Gespräch mit dem Tätowierer, noch bevor ein Dermatologe mögliche Behandlungstermine plant. Der Tätowierer kann durch seine Erfahrung sehr gut einschätzen, welche einzelnen Elemente und Bereiche des alten Tattoos mittels Laser wie stark aufgehellt werden müssten, um ein bestmögliches Cover-Up-Ergebnis zu gewährleisten.

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Cover-Ups erfahren, angeheizt durch die TV-Medien, aktuell einen großen Boom. Leider möchten auch einige Tätowierer auf den wirtschaftlich interessanten Cover-Up-Zug aufspringen und bieten die Überdecker an, obwohl sie, aufgrund verschiedener Faktoren, nicht dafür geeignet wären. Beispiel: Ein Spezialist für feine schwarz-graue Ornamente ist nicht wirklich dafür geeignet um ein großflächiges Comic-Tattoo zu covern und ein Fachmann für kleine Einsteiger-Motive kann mit Sicherheit auch nicht optimal einen halben Rücken covern. Machbar ist unglaublich viel, aber eine gewisse Grundqualität, ein hohes Verständnis vom Zusammenspiel alter und neuer Farben und Erfahrung, sind die wichtigsten Eckpfeiler eines soliden Cover-Up Tätowierers. Rolf Drescher, Torsten Lehmann und Danijel Scepanovic sind eben solche Tätowierer, die mit viel Fantasie und Liebe zum Tattoo, alte Motive durch neue Hautkunst verschwinden lassen. Hier kommt aber die zweite Kostenfalle: Tätowierer werden in der Regel, ebenso wie Dermatologen, in Stundensätzen bezahlt. Der Tätowierer vereinbart mit seinen Kunden meist einen Preis, der sich aus dem ausgerechneten notwendigen Stunden zusammensetzt.


Je größer ein Tattoo, desto mehr Stunden braucht der Tätowierer, desto teurer wird das Tattoo

Das heißt: Je größer ein Tattoo, desto mehr Stunden braucht der Tätowierer, desto teurer wird das Tattoo. Da liegt es leider nahe, dass ein ungeeigneter Tätowierer seinem Kunden ein viel größeres Tattoo als notwendig verkaufen möchte. Der qualifizierte Tätowierer hingegen ist zwar oftmals Künstler, aber selten ein Zauberer. Der gute Cover-Up Spezialist braucht eine gewisse Fläche auf der Haut des Kunden, um mit seinem neuen Motiv das alte Tattoo wirklich verschwinden zu lassen. Wenn der Kunde aber ganz spezielle Wünsche bezüglich des Cover-Ups hat, zum Beispiel aufwendige Details, dann wirkt das Motiv nur, wenn es in einer ausreichenden Größe gestochen wird. Beispiel: Der ungeliebte Namensschriftzug der Ex-Freundin soll mit einen gleichgroßen, mega-detailreichen Realistik-Löwen überdeckt werden. Ergebnis = Unmöglich. Hier gilt, so wie bei allen Tätowierungen: Je größer das Tattoo, desto detailreicher kann es gestochen werden. Die Größe und die Kosten eines späteren Cover-Ups hängen also von unterschiedlichen Faktoren ab. Wichtig hier: Auch wenn Tattoos Kunst sind, so sind sie auch immer zugleich eine gewisse Dienstleistung und da ist der Kunde auch immer noch ein klein wenig König, soll heißen, ein Cover-Up ist immer auch eine Verhandlungssache.

Bei aller Euphorie, die moderne Cover-Ups zur Zeit entfachen – wichtig ist hier immer der direkte Austausch mit einem professionellen und erfahrenen Tätowierer. Gute Studios gibt es wie Sand am Meer, im Internet oder den Studios selbst, liegen die Referenzen und Portfolios der jeweiligen Künstler zur Begutachtung bereit. Als Kunde sollte man sich gerade, bei Cover-Ups, besonders gründlich über das jeweilige Studio und dessen Erfahrung informieren, denn schließlich sollte man den selben Fehler nicht gleich zwei mal machen.

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