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TATTOO-HISTORY

Die Heimat der Tribal Tattoos

Wer die Anfänge der klassischen Maori-Tattoos ergründen möchte, der kommt im Grunde um dieses Land nicht herum. Die Rede ist von Neuseeland, dem kleinen südpazifischen Insel-Paradies am Ende der Welt. Mit gerade einmal 4,5 Millionen Einwohnern gehört Neuseeland zu dem am wenigsten besiedelten Gebieten der Welt. Dies spiegelt sich eindrucksvoll in den nahezu unberührten Naturlandschaften wider.

Entdeckt wurde Neuseeland 1642 vom Niederländer Abel Tasman. Seine erste Begegnung mit den einheimischen Maori endete in einem blutigen Debakel und erst über einhundert Jahre später nahm 1769 der berühmte Seefahrer James Cook ersten Kontakt zu dem tätowierten Urvolk auf. Das wohl berühmteste Tattoo der Maori ist das sogenannte Moko, ein Gesichtstattoo, das in seiner Ausführung weltweit einzigartig ist.

Fotos: Chris-Howey, Patricia-Hofmeester, Pichugin-Dmitry, Jose Gil, shutterstock.com

Archäologischen Funden nach zu urteilen kamen Moko-Tätowierungen von Polynesien aus nach Neuseeland. Der Tattoo-Prozess eines Mokos war langwierig und äußerst schmerzvoll. Das Instrument, das zum Tätowieren benutzt wurde, war eine Art Meißel. Aus Knochen gefertigt, wurde dieses Instrument an einer Seite stark geschärft. Im ersten Schritt wurden mit diesem Meißel tiefe Schnitte in die Gesichtshaut gezogen. Anschließend benetzte man den Meißel mit einer Tinktur, die entweder aus verbrannten Kauri-Muscheln oder Gummi bestand, oder wahlweise auch aus verbranntem Obst und Blattraupen gewonnen wurde. Diese Farbe wurde dann mit dem Meißel in die Wunde gedrückt.

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Diese Art der Tätowierung war wirklich sehr unangenehm, und oftmals wurden Blätter des Karaka-Baumes auf die stark geschwollene Gesichtshaut gelegt, um die Schmerzen ein wenig zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen. Der Kopf eines Maori wurde für den heiligsten Teil des Körpers gehalten, und weil das Tätowieren Blut kostete, wurde auch der Tätowierer (tohunga-ta-oko) als heiliger Mann angesehen.

Alle hochrangigen Maori trugen Tattoos, diejenigen ohne solchen Körperschmuck betrachtete man als Menschen ohne sozialen Status.
Heute ist Neuseeland in den urbanen Gebieten komplett westlich geprägt. Städte, wie beispielsweise Wellington, sind von amerikanischen oder europäischen Großstädten nicht zu unterscheiden. Erst wenn man abseits der uns bekannten Zivilisation auf Entdeckungsreise geht, kommt man in den Genuss des „echten“ Neuseelands.

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