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RATGEBER

Die Bedeutungen der Indianer-Motive

Die Geschichte der Indianer ist voller kultureller Schätze und Mythen. Was die Stämme Nordamerikas über Hunderte von Generationen aufbauten, wurde durch den Europäer in kürzester Zeit fast völlig vernichtet. Die heute noch lebenden Indianer haben bereits aufgehört, um ihre geraubte Kultur zu trauern, da auch sie wissen, dass diese unwiederbringlich verloren ist.

Indianer oder Inder? – Man sagt, der Begriff »Indianer« sei abgeleitet von »Inder«, weil Christoph Columbus fälschlich glaubte, er sei in Indien gelandet: Doch Christoph Columbus wußte nichts von Indien, denn zu seiner Zeit wurde das Land am Ganges Hindustan genannt. Christoph Columbus schrieb, dass die Menschen, die er in der neuen Welt antraf, »ein Volk in Gott«, »una gentre en dio« sind. Aus »en dio« wurde das spanische »Indio«. Im englischen wurde »Indians« daraus, wovon das deutsche Wort »Indianer« abgeleitet wurde. Verwirrung herrscht im englischen Sprachraum, weil es dort sprachlich keinen Unterschied zwischen einem Inder und einem Indianer gibt.

Bedeutung der Adlerfedern – die Prärieindianer hielten den Zweikampf für verdienstvoller als das Verschießen von Pfeilen. Die größte Heldentat der Indianer im Kampf war der »Coup«. Ursprünglich waren »Coups« bloße Berührungen des Gegners – dazu gehörte auch das Entreißen der Waffen oder der Raub eines Pferdes. Später verstand man unter dem »Coup« auch das Verwunden oder das Töten des Feindes. Die Sioux z.B. zeigten ihre »Coups« durch Adlerfedern an. Die Bedeutungen: Der rote Fleck zeigt an, dass ein Feind getötet wurde. Die rotgefärbte Feder bedeutete, dass der Träger im Kampf verwundet wurde. Hatte eine Feder einen gezackten Rand, zeigte sie, dass der Träger mehrere Feinde getötet hat. Gespaltene Federn deuteten darauf hin, dass der Träger im Kampf mehrere Male verwundet wurde. Eine große Kerbe in der Feder wies darauf hin, dass der Träger dem Feind die Kehle durchgeschnitten und dessen Skalp genommen hatte. Wurde die Federspitze abgeschnitten, bedeutete dies, dass der Träger seinem Gegner die Kehle durchgeschnitten hatte, ohne dessen Skalp zu nehmen.

Das Vier-Pfeil-Symbol – Dieses Sioux Zeichen ist ein medizinische Rad der Erleuchtung. Jeder Pfeil deutet in eine »Gedankenrichtung« und erklärt einen Bewusstseinszustand. Der nördliche Pfeil steht für Weisheit, der südliche Pfeil für Unschuld, der Östliche für Weitsicht und der Westliche für die Gabe der Selbstbeobachtung. Alle vier Pfeile zeigen auf einen einzigen Punkt in der Mitte. Der Träger des Symbols strebt danach alle vier Gedankenrichtungen zu verinnerlichen und so mit sich selbst und dem Universum in Einklang zu leben.

Die Kwakaiutl Sonne – Der Legende nach wurde der Sonnenhäuptling vom Raben, dem Bringer des Lichts aus dem Dunkel des Kosmos zu Erde gebracht, wo er fortan den Himmel bewohnte. Die Kwakaiutl Sonne symbolisiert die Quelle des Lebens und ihre Wärme steht für Heilung und Frieden.

Die Kachina – Den Legenden der Indianer nach sind Kachinas die Geister der unsichtbaren Lebenskräfte. Sie sind übernatürliche Wesen und dienen den Sterblichen und Göttern als Übermittler von Nachrichten. Das Symbol steht für Wachstum, Lebenskraft, Stärke des Geistes und die Reichhaltigkeit des Lebens.
Die Sonnenspirale – Dieses Symbol ist eines der am weitesten verbreitete Zeichen aller Indianer-Motive. Die Sonne trägt sieben Sonnenstrahlen. Jeder der Strahlen repräsentiert einen der sieben Energie-Zentren des Menschen. Der Träger des Symbols ist eine friedliebende Person, der heilende Künste näher stehen als zerstörerische Kräfte.

Das Wind-Symbol – »Der Wind gibt unseren Kindern den Geist des Lebens« (Häuptling Seattle, 1854). Für die Indianer war der Wind eine lebendige Kraft, ein Gott mit der Kraft, sich mit den Menschen zu verständigen. Für sie sprach der Wind eine übernatürliche Sprache. Diejenigen, die glaubten, hörten sie auch. Meist waren es Shamanen oder Medizinmänner, die die Botschaften des Windes interpretierten. Das Wind-Symbol dient dem Schutz der Person, die es trägt. In dem Symbol ruhen die Kräfte der vier Winde, Einigkeit, Freiheit, Ewigkeit und Gleichgewicht.

Der Traumfänger – Dieses Symbol ist in westlichen Kulturen wohl eines der bekanntesten Indianer-Motive. Der Legende nach kam einst eine verzweifelte Sioux-Frau zu einem Medizinmann. Ihr Kind war nicht in der Lage zu Schlafen. Der Medizinmann erklärte ihr, dass ihr Junge an bösen Träumen leide und deshalb nicht schlafen könne. Er gab ihr mit Federn geschmückte Weidenringe. Das Innere der Ringe war mit Bändern einem Spinnennetz gleich verziert. Der Medizinmann versichterte der Frau, dass die Netze der Weidenringe nur die guten Träume durchlassen und die bösen Träume auffangen würde. Der Traumfänger ist also ein Schutzzeichen. Gleichzeitig zeigt es uns auch die Kraft unseres eigenen Geistes und das wir in der Lage sind, unser eigenes Leben zu einem bitterbösen, oder aber einem wundervollen Traum gestalten können – es liegt ganz bei uns.

Der Donnervogel (Thunderbird) – Unter den verschiednen Stämmen der amerikanischen Ureinwohner hatte der Donnervogel teils unterschiedliche Bedeutungen. Meist galt er als Omen des Krieges. Die Indianer glaubten, das Krachen des Blitzes sei der Ruf des Donnervogels, der aus seinen Augen die gleißend hellen Lichtblitze gen Erde schmettert.
Sobald die Shamanen des Stammes den Schrei des Donnervogels hörten, errichteten sie Kriegszelte, in denen sie Zeremonien abhielten, um letztendlich das Wohlwollen des Donnervogels zu erhalten und somit eine bevorstehende Schlacht für sich zu entscheiden.
Der Donnervogel erschafft, zerstört und kontrolliert die Natur. Die Flügelschläge des Vogels bringen Wasser in Form von Regen zur Erde und spenden somit Leben. Der Donnervogel ist eines der mächtigsten Symbole der amerikanischen Ureinwohner. So trohnt der Donnervogel auf dem Totempfahl der Indianer. Hier dient er als ultimatives Statussymbol, als Ausdruck der Macht. Der Totempfahl wurde stets aus Zedernholz gefertigt, weil die Indianer glaubten, dass der Donnervogel in einem Zedernwald wohnen würde. Das Symbol des Donnervogels gibt seinem Träger Kraft und beschützt ihn zugleich.

Wußtest du eigentlich, dass die Indianer nicht wegen ihrer Hautfarbe Rothäute genannt wurden? Ihre Hautfarbe geht eher von gelblich bis braun, selten oder nie ins rötliche, je Herkunft. Der Name entstand durch die Sitte vieler Indianer, im Krieg Gesicht und oder Körper rot zu bemalen.

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