Seit nunmehr 24 Jahren ist Berlin eine wahre Pilgerstätte der internationalen Tattoo-Fangemeinde. Aus aller Herren Ländern kommen sowohl Tattoo-Künstler als auch Freunde der hochwertigen Hautkunst. In diesem Jahr fand die Convention wieder in der schönen Arena statt und nun bereits zum zweiten Male im Hochsommer. Während wir noch vor gar nicht allzu langer Zeit, schimpfend-schneeschaufelnd und schlittschuhschlendernd durch die Berliner Strassen schlitterten (bitte drei mal schnell hintereinander aufsagen), konnten wir uns auch 2014, bei strahlendem Sonnenschein an der schönen Spree unserer geliebten Körperkunst widmen. In diesem Jahr hatte sich Veranstalter Frank Weber erneut ein paar coole Extras für die vielen Besucher und Aussteller ausgedacht.
Zum ersten Mal wurde auch das komplette Gelände hinter der Halle Arena für die Tattoo-Convention genutzt. Was früher lediglich als Parkplatz für Aussteller diente, wurde jetzt zu einem kunterbunten Messegelände mit extrem hoher Decke und intensiver Frischluftzufuhr umfunktioniert. Da die Halle Arena nicht nur direkt an der Spree, sondern auch neben dem berühmten Badeschiff liegt, konnten sich die Besucher mit entsprechender Badekleidung auch ins kühle Nass begeben, während sie auf einen Tattoo-Termin oder auf eines der vielen Highlights auf der Messebühne warteten. In der Halle selbst waren die vielen Gänge bunt gefüllt mit den unterschiedlichsten Tattoo-Künstlern aus aller Welt. Auffällig in diesem Jahr, die große Präsenz etlicher russischer Top-Tätowierer. In der berühmten Cheyenne-Row des deutschen Maschinenherstellers waren zB. Künstler wie Alexander Pashkov, Viktor Meyer, Valentin Ryabova, Dmitriy Chikaev und viele viele mehr. Aber auch aus dem Inland traf man eine große Auswahl der besten Studios, die unsere tätowierte Heimat zu bieten hat. Für Immer, All Style, Signs & Wonders und Stilbruch aus Berlin, Joe’s Tattoo Art aus Schweinfurt, Tattoo Tomas aus Erlangen und so weiter… Die durchdachte Auswahl der verschiedenen Tätowierer garantierte für jede nur erdenkliche Stilrichtung ein paar passende Künstler. Gleich zu Beginn der Messe am Freitag, zogen bereits Massen von farbhungrigen Tattoo-Fans durch die Gänge der Berliner Arena. Egal in welchem Gang man sich auch durchschlängelte, überall wurde fleißig gestochen, geplaudert und gefeiert. Auch die vielseitigen Bühnenshows boten tolle Unterhaltung. Contests, Live-Musik und Model-Wettbewerbe. Da war ständig was los.
Wir waren wie immer mit unserem Tattoo-Kaufhaus vor Ort. Unser Messestand war in diesem Jahr wieder so groß, wir hatten sogar unseren eigenen Notausgang (Wildcat Geschäftsführer Martin Siedler war das sofort aufgefallen). Bei dem Sortiment, das wir immer mitführen, kommen schnell 150 bis 200 qm Standfläche zusammen. Das musste am Donnerstag vor der Messe erst einmal aufgebaut und im wahrsten Sinne des Wortes, ins rechte Licht gerückt werden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die helfenden Hände von Frank Webers Messeteam, die uns beim Auf- und Abbau unseres Tattoo-Kaufhauses wirklich sehr geholfen haben.
Ein riesiger Vorteil hatte die Sommer-Messe noch zu ihrem etwas kühleren Winter-Vorgänger. Bei kaum einer anderen Convention Berlin konnte man so viel bunte Haut beobachten wie in diesem Jahr. Der Grund waren natürlich die fehlenden Rollkragenpullover und Winterjacken. Die Besucher kamen in Shirts und Shorts zur Messe und zeigten voller Stolz ihre neuesten Tattoos.
Abschließend kann man getrost behaupten, dass der Umzug der Tattoo-Convention vom kalten Dezember auf den warmen August eine der besten Ideen seit der Erfindung der Rotary Maschinen ist. Der Wechsel vom warmen Tee und Thermojacke auf kaltes Bier und Badehose hat den meisten Besuchern und Ausstellern sehr gut gefallen. Im kommenden Jahr feiert die Tattoo-Convention ihr 25-jähriges Bestehen – ein Viertel-Jahrhundert in Berlin. Wenn das kein Grund für einen Besuch in der Hauptstadt ist. Kommt vorbei und erlebt es selbst, wir sehen uns dann dort.