In der Zeit der frühen Seefahrt drückte das Schädel oder Totenkopf Tattoo Motiv die meist allgegenwärtigen Zukunftsangst aus. Mit Totenkopf Tattoos wollten sich die Seefahrer diesen Ängsten stellen. Ein Totenkopf Motiv sollte sie wie ein Amulett vor Bösem schützen.
Das Schädel Tattoo ist ein Symbol für die Vergänglichkeit. Schädel oder Knochen Vorlagen gehören zwar immer noch zu den traditionellen Motiven, sind aber durch die grenzenlose Fantasie der Tattookünstler kaum beschreibbar vielfältig und somit in ihrer Bedeutung individuell geworden.
Das klassische Motiv des Jolly Roger, ein Totenschädel mit zwei gekreuzten Knochen, wurde erstmals vom französischen Piraten Emanuel Wynne um 1700 verwendet und ist eine Abwandlung der eigentlich roten Quarantäneflagge, die besagt: „Achtung, wir haben den Tod an Bord, kommt nicht näher!“ Freibeuter benutzten diese Flagge, um schon vor dem Entern Angst und Schrecken zu verbreiten.
Für unzählige Seeleute wurden die Meere zu einem feuchten Grab. Um aber ihre Todesverachtung und ihren Mut gegenüber den vielen Gefahren der See zu zeigen, ließen sich viele von ihnen einen Schädel tätowieren. Auf diese Weise trugen sie den Tod auf ihrer eigenen Haut und das sollte ihnen helfen, ihre Angst vor dem Sterben zu überwinden. Seefahrer brachten das Totenkopf-Tattoo damals nach Europa, doch erst in den frühen 60ern, mit dem Aufleben der Rocker-Szene, erlebten diese Motive eine große Verbreitung.
Viele der heutigen Totenkopf-Tattoos haben ihren ursprünglichen Schrecken weitestgehend verloren. Doch trotz bunter Farben und amüsanter comic-hafter Interpretationen, behielten die Totenkopf-Motive ihre einstige Bedeutung: Der Träger eines Totenkopf-Tattoos fürchtet den Tod nicht, sondern er erkennt ihn als Teil des Lebens an. Er stellt sich der Angst vor dem Sterben und lebt dadurch freier und furchtloser.