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Wenn man von Göttern als Tattoo-Motiv spricht, so meint man in erster Linie die asiatischen Götter.
Die Götter der westlichen Antike werden nur selten dargestellt. In der neuzeitlichen westlichen Religion wird unser Gott selbst nicht dargestellt, sondern nur sein Sohn Jesus Christus.
Im Gegensatz zur westlichen Welt, in der es in den einzelnen Zivilisationen jeweils nur einen Gott gibt, gibt es im asiatischen Raum heute noch eben so viele verschiedene Götter wie früher. Es gibt sie mit den unterschiedlichsten Erscheinungs-Bildern und den unterschiedlichsten Eigenschaften, sowie für die unterschiedlichsten Bedürfnisse oder Ereignisse. Zählt man noch die unzähligen asiatischen Dämonen und Geister hinzu, dann kommt man eine Personen- und somit Motiv-Zahl, die viele Bücher füllt. Die Frage, warum es im asiatischen Raum so viele Tattoo-Motive von Göttern, Geistern und Dämonen gibt und im europäischen Raum nur selten, ist relativ einfach. Die Zeiten, in denen man einerseits tätowierte und gleichzeitig an Götter und Dämonen glaubte, liefen parallel nebeneinander. Man glaubte an Götter und tätowierte sie. Im europäischen Raum begann man mit dem Tätowieren, als man schon Jahrhunderte nicht mehr an die antiken Götter, zum Beispiel aus Griechenland glaubte. Man kannte die Götter aus der alten Mythologie schon nicht mehr, denn man hatte den christlichen Glauben – und hier gab es nur einen Gott – und seinen Sohn Jesus Christus , sowie Mutter Maria . Auf diese beiden Personen mit ein wenig Umfeld reduzieren sich die westlichen Religions-Tattoos, während es im asiatischen Motiv-Dschungel mehrere hundert verschiedene Motiv-Gruppen vorhanden sind.
Im Tattoo-Vorlagen-Magazin Tattoo-Scout Ausgabe 7 sind auf vielen Seiten Tattoo-Bilder von asiatischen Göttern zu sehen. Der Begleittext zu diesen Götter-Tattoos lautet: Eines der bekanntesten religiösen Motive Asiens ist das Abbild Buddhas (der Erleuchtete).
Obwohl Buddha keinen Gott nach unserem Verständnis darstellt, sondern als Mensch aus Fleisch und Blut verehrt wird, ist er sehr wohl als religiöser Hauptdarsteller dieses Glaubens anzusehen. Es gibt aber viele verschiedene Buddhas. So heißt zum Beispiel der historische Buddha, Siddhartha Gautama . Er bezeichnet sich selbst als Buddha wie auch diejenigen, die in vorhistorischer Zeit, genau wie er, aus eigener Kraft, ohne die Anleitung eines anderen Buddha, das Erwachen erlangt hatten. Mit Buddha verbindet man die positivsten Eigenschaften. Nächstenliebe, Fürsorge, Weisheit und die unverfälschte Liebe für alles Lebendige auf Erden. Eine weitere wichtige Figur in der asiatischen Religion ist Shiva, dem oft nur die Rolle als Weltzerstörer zugeschrieben wurde. Seine Rolle besteht jedoch sehr wohl auch im Erhalt und nicht nur in der Zerstörung der Welt. Sein Motiv steht daher sowohl für Untergang als auch für einen Neubeginn. Eine der wichtigsten Götter des Hinduismus ist Ganesha . Meist wird er dargestellt als Mensch mit einem Elefantenkopf, der nur einen Stoßzahn hat, oft auf einer Lotusblüte sitzend. Er steht für Beginn und Veränderung, verbunden mit Schutz und Gelassenheit. Zu seinen Angelegenheiten gehören die Poesie, Musik und Tanz und er verheißt das Glück. Darum wird er angebetet, wenn man Glück für den Weg oder eine Unternehmung benötigt. Man muss kein gläubiger Hindu oder Buddhist sein um eines dieser religiösen Tattoos zu tragen. In unserer westlichen Gesellschaft sind sie oft eine Art Schutzpatron und darüber hinaus absolut zeitlose Motive, die sowohl für erfahrene Tattoo-Fans als auch für Neueinsteiger geeignet sind.
Tattoo-Scout ist ein Tattoo Magazin, das alle zwei Monate Vorlagen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen zeigt. Wer ein Motiv auf der Haut tragen möchte, erfährt in einem Tattoo Mag wie diesem am besten, welche Möglichkeiten es gibt. Aber auch ein Tätowier Magazin wie Tattoo-Spirit ist gefüllt mit Informationen die die Auswahl erleichtern. Wer einen geeigneten Künstler sucht, findet diesen im Tattowier Magazin Tattoo-Studio .
Mit Myoo bezeichnet man eine Gruppe, die den Buddhismus vor Feinden beschützen.
Aus der Gruppe der Myoo ist Fudo der meisttätowierte Beschützer. Er ist der Höllenwächter und Wissenskönig, der gerne im Lotus Sitz über Wellen und in oder vor lodernden Flammen sitzend in seiner rechten Hand ein Schwert hält, und in seiner linken ein Seil. Mit dem Schwert bekämpft er die Feinde des Buddhismus, und mit dem Seil fesselt er das Böse. Sein nackter Oberkörper wird in blauer Farbe dargestellt, seine Hose und sein Schal-artiger Umhang in orange. In seinen Haaren trägt er mitten auf dem Kopf eine Lotus Blüte. Um den Hals trägt er eine massive Goldkette und um seine Hand- und Fußgelenke jeweils ein oder zwei Armreife. Sein grimmiges Gesicht wird durch die beiden Reiß-Zähne, die aus seinem Mund ragen noch kämpferischer.
Das Myoo, Fudo Motiv gehört zum Asia Stil und hat oft auch die Bezeichnung Japanese. Dieses Motiv kann sowohl in Farbe als auch als Blackwork dargestellt werden. In Abwandlungen kann Fudo auch auf einer Lotus Blüte sitzen oder auf ähnlichen Motiven. Typische Varianten sind auch statt des normalen goldenen Schwertes ein Schwert mit Flammen, oder ein Schwert, um das sich eine Schlange windet. In einigen Fällen wird der Körper auch in rot dargestellt. Auch die Kette und der Reif-Schmuck werden in unterschiedlichster Art und Weise dargestellt.
Markante Zeichen bleiben jedoch Schwert, Seil, Flammen, und die Lotus Blüte auf dem Kopf.
Mehr! Ausführliche Erklärungen zu Asia oder Götter findet man auch unter Asia .