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LEXIKON

Convention Wuppertal

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Convention Wuppertal – Wuppertaler Tattoo Convention

Die Tattoo-Convention Wuppertal hatte Jubiläum mit ihrer 10. Veranstaltung. Obwohl der Dämon des Regens und der Stürme versuchte, das Event im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser fallen zu lassen“ war die Tattoo-Messe wieder einmal ein voller Erfolg.

Inhalt:

1. Das Wetter wollte einen Streich spielen.
2. Ich fühle mich nirgendwo so sicher wie auf einer Tattoo-Convention.
3. In Wuppertal gibt es keine Hasimus.
4. Folgende Tattoo-Studios hatten sich angemeldet.
5. Folgende Händler waren vertreten.
6. Hinweis auf andere Conventions

1. Das Wetter wollte einen Streich spielen.

Schon am Freitag, als die Händler ihre Messe-Stände aufbauten schüttete es im ganzen Ruhrgebiet Wasser vom Himmel wie aus Eimern. Auch den kompletten Samstag hätte man auf den Straßen besser surfen als Auto fahren können. In den Nachrichten kam immer wieder die Verkehrswarnung: „Meiden Sie bitte die Autobahnen. Diese sind zum Teil wegen Überschwemmungen sogar gesperrt, vor allem sind Unterführungen überflutet.“

Wer nicht gerade zu einer Notoperation ins Krankenhaus musste blieb zu hause. Die meisten Hundebesitzer gingen mit ihren Lieblingen nicht gassi, sondern ließen ihre Vierbeiner in der sicheren Wohnung ihren Haufen machen. Auto-Waschstraßen hatten ihren schwärzesten Tag der letzten zehn Jahre – niemand musste sein Auto säubern. Das tat der Mega-Regen inklusive polieren. Der anhaltende Sturm tat das übrige. Hatte man im Auto wegen des Regens schon nur zwanzig Meter Sicht, deckte der Sturm mit den von den Bäumen gefegten Blättern obendrein auch noch die Windschutzscheibe zu, dass die Scheibenwischer nach kürzester Zeit überfordert waren.

Und da zeigte sich wieder einmal: Tätowierte Menschen sehen wohl nicht nur besser aus als untätowierte. Sie sind auch mutiger. Wie sonst sollte man erklären, dass trotz des kaum beschreibbaren Weltuntergang-Wetters schon am Samstag so viele Tattoo-Fans den Weg zur 10. Tattoo-Convention gefunden hatten. Das Unwetter hatte sich am Freitag und Samstag so verhalten wie ein übereifriger Boxer, der bereits in den ersten Runden alles gibt und sich damit so verausgabt und auspowert, dass er die letzten Runden nichts mehr zulegen kann und dann k.o. geht. Am Sonntag hatte sich das Wetter bis auf gelegentlich etwas Nieselregen beruhigt – und da kamen neben den echten Tattoo-Süchtigen und den Tattoo-Liebhabern auch die Tattoo-das-muss-ich-mal-gesehen-haben-Neugierigen zu Convention. Kein Wunder, dass es am Sonntag noch voller war als am Samstag. Wir fragten uns, ob sich die Veranstalter Horst und Mo ein dauerhaftes Grinsen ins Gesicht haben tätowieren lassen. Nein. Sie bekamen das natürliche, freudige Grinsen nicht aus dem Gesicht, weil die Convention für sie trotz des am Samstag tobenden Unwetters insgesamt wieder einmal ein voller Erfolg gewesen war. Die einen nennen das Glück – die anderen sagen dazu „Erfolg durch harte Arbeit“.

Wir hörten von einem einzigen Tätowierer, dass er unzufrieden war. Das lag aber nicht daran, dass sich niemand von ihm tätowieren lassen wollte. Er kam erst Samstag Abend in der Messehalle an. Auf der Fahrt nach Wuppertal hatte er am Samstag Morgen auf der Autobahn in den dicken Gischtschwaden die Ausfahrt am Kreuz Hilden verpasst und war dann einfach den roten Rücklichtern seines Vordermannes gefolgt – bis nach Hannover. Als er zurück in Wuppertal ankam, war der offizielle Teil des Tages bereits beendet und er konnte nur noch zur After-Show-Party gehen, bei der er sich bis morgens um sechs Uhr vor Wut so vollgeschüttet hatte, dass ein Tätowieren am Sonntag nicht mehr möglich war. Ansonsten – die Besucher waren begeistert, weil sie viel zu sehen bekommen hatten. Die Tätowierer, die Aussteller und die Gastronomie waren zufrieden, weil sie viel zu tun hatten. Wer nicht viel zu tun hatte, aber genau deswegen zufrieden war, das war die Security. Außer Eintrittskarten abreißen zu müssen, mussten sie nicht tätig werden. Alles lief freundlich und friedlich ab. Darum mussten sie auch diesmal niemanden in die Schranken weisen.

2. Ich fühle mich nirgendwo so sicher wie auf einer Tattoo-Convention.

Übrigens ist das eins der größten Phänomene, die wir kennen. Wir haben in den letzten Jahren extrem viele Tattoo-Conventions besucht, und nicht auf einer einzigen gab es einmal eine Prügelei oder etwas dergleichen. Nicht einmal eine laute Streitigkeit – nichts! Liegt das vielleicht daran, dass Tätowierte nicht nur besser aussehen und mutiger sind als Untätowierte, sondern auch noch toleranter? Wer einmal auf so einer faszinierenden Tattoo-Messe war, der wird dem wahrscheinlich zustimmen. Ich denk da nur mal an den Unterschied zwischen einem alltäglichen Besuch in einem Supermarkt, bei dem man hinter zwei Kunden an der Kasse steht und einer Convention, auf der man im Getümmel zwischen hunderten von Menschen vor einem Tattoo-Stand steht, an dem gerade tätowiert wird. Im Supermarkt befindet man sich kurz vor dem Laufband auf das man seine Einkäufe legt, da kommt eine ältere Dame, etwa 85, Rentnerin, auf einem Arm ein paar Teile: „Darf ich mal vor? Ich habe nur 6 Teile. Ich hab gar keine Zeit.“ Klar als Rentnerin. Auf einer Convention steht man an einem Stand und schaut. Und wenn jemand dahinter steht – der wartet. Da wird nicht angepöbelt: „Äh, du steht jetzt schon eine Minute und fünfzehn Sekunden vor meiner Nase. Jetzt bin ich mal dran.“ Man nimmt Rücksicht – man ist tolerant. Tätowierte bewundern Gleichgesinnte oder lassen sich bewundern. Noch nicht Tätowierte sind so fasziniert von dem Treiben, der Atmosphäre, dem Hauch von Abenteuer, dass sie sich anstecken und auch tätowieren lassen oder einfach nur staunen und das Erlebnis genießen. Wer eine Tattoo-Convention besucht lässt an der Eingangstür seinen grauen Alltag draußen und tritt in eine andere, eine bunte Welt, taucht ein in kindliche Sehnsüchte nach Sagen und Märchen, erlebt wieder die Unbefangenheit der Zeit der Elfen, Drachen und Zauberer. Auf einer Tattoo-Convention werden heimliche Fantasie zu realen Körperbildern, und man möchte ebenso einer von denen sein, die ihr Lieblingsbild in bunten Farben immer auf dem Körper tragen. So ein Tattoo, dessen Motiv einem viel bedeutet, ist wie ein Schmusetuch, ohne das man als Kind nicht einschlafen konnte. Wenn man es an seine Wange drückte, war die sanfte Weichheit der Schlüssel zu fantasievollen Träumen mit Bildern, die man Jahr später auf einer Tattoo-Messe wieder sieht – alle.

Als meine kleine Enkelin ein klein wenig größer wurde kam der Tag, als sie ihrer Mutter, meiner Tochter, sagte: „Mutti, meine Freundin Evi hat gesagt, es gibt gar keinen Weihnachtsmann. Die Geschenke für die Kinder sind von den Eltern. Stimmt das?“ Meine Tochter erwiderte ihrer Kleinen: „Der Weihnachtsmann kommt nur zu allen Kindern, die an ihn glauben. Die anderen Kinder, die nicht an ihn glauben, die besucht er nicht. Und darum müssen die Eltern diesen Kindern irgendwelche Geschenke kaufen, denn sonst würden sie ja zu Weihnachten nichts bekommen.“ Meine Enkelin sagt heute noch, dass die darauf folgenden Weihnachten für sie doppelt schön waren, denn sie ließ sich einfach in das Gefühl fallen, dass es den Weihnachtsmann für sie gibt, weil sie daran glaubt. Ich will damit sagen, dass es sicherlich Menschen gibt, die eine Tätowierung für eine blöde Idee oder sogar abartig halten. Sie können sich nicht in das Gefühl versetzen, etwas Besonderes, etwas Einmaliges zu haben. Sie haben weder genügend Fantasie noch sind sie tolerant. Wer sich aber ein Tattoo stechen lässt, der ist sich seiner und seines Körpers bewusst. Es klingt vielleicht hochtrabend, wenn ich sage, dass man mit einem Tattoo Körper und Geist vereint und in Einklang bringt. Vielleicht erinnert das an fernöstliche Lehren, aber für mich ist genau das greifbar. Kaum jemand wird hingehen und sich ein paar Fleischstücke aus seinem Arm, seiner Brust oder seinem Bein herauszuschneiden, um seinem Körper eine andere Wirkung zu verleihen. Mit einer Tätowierung wird dem Körper ebenfalls eine Wunde zugefügt. Diese Wunde ist jedoch mit sehr viel Bedacht, mit Herzblut, mit emotionaler Fantasie und Hoffnung entstanden. Es ist gewachsen wie ein Kind in einer Begegnung aus Schmerz und aufputschenden Adrenalinschüben, die man nie mehr vergessen wird. Wer sagt, dass ein Tattoo nicht verändert, der glaubt auch nicht mehr daran, dass ein vierblättriges Klee Blatt Glück bringt, und er fühlt auch nicht, dass man in einer roten Rose die Liebe erkennen kann. Wer nicht daran glaubt, dass ihn ein ein tätowiertes Abbild eines Dämon vor den bösen Geistern schützen kann, die in ihm selbst wohnen, der sollte sich besser nicht tätowieren lassen. Er wird weder beim Anblick seiner Tätowierung noch unter dem Weihnachtsbaum vor Glück glänzende Augen haben.

Und ich glaube, am Samstag haben so viele Besucher trotz des schlimmen Unwetters doch noch die Convention-Halle gefunden, weil die Augen der schon anwesenden Tattoo-Fans so geleuchtet haben, dass die anreisenden Besucher nur in Richtung glänzendem Licht fahren mussten, das über der kompletten Messe-Halle schwebte.

3. In Wuppertal gibt es keine Hasimus.

Und noch eine Besonderheit gibt es in Wuppertal – oder besser gesagt: Es gibt sie nicht, nämlich Hasimus! Natürlich soll es ab und zu mal irgendwo diese Hasimus geben. Hasimus? Das sind die, die alles umsonst haben wollen und überall fragen „Haben Sie mal ’n Muster?“ Denn die sind ja kostenlos. Hasimus sind auch diejenigen, die bei einem Tätowierer handeln wollen: „Der Engel soll also 150,- Euro kosten. Geht das auch für’n halben Preis, so für 60,- ?“ Da muss ich die Geduld und die Ruhe der Tätowierer bewundern. Ich habe noch nie einen sagen hören: „Klar. Dafür bekommt dein Engel aber nur einen Flügel.“ oder „Gerne. Der sieht dann aber aus wie deine Schwiegermutter!“ Dass es überhaupt jemand bei einem Tattoo zu handeln versucht, das verstehe ich ohnehin nicht. Das ist für mich so, als würde jemand zu einem Beerdigungsunternehmer gehen und fragen: „Wenn wir bei meiner Mutter die Arme und Beine amputieren, dann würde sie in einen billigeren Kindersarg passen. Geht das dann auch zum halben Preis?“ Ich habe noch nie gehört, dass jemand in ein Spezialitäten-Restaurant geht und sagt: „Ich hätte gerne ein dreihundert-Gramm Angus-Steak mit Prinzessböhnchen, Kroketten und einen sehr guten Wein. Geht das auch zum halben Preis?“ Wer etwas Besonderes haben will, der benötigt einen Spezialisten. Bei einem halben Preis bekommt man nur die zweite Wahl, und das will weder Oliver Kahn noch ein qualitätsbewusster Tattoo-Fan. Tja, in Wuppertal würde sich Oliver Kahn wohl fühlen, denn hier steht niemand auf 2. Wahl, und alle wissen die Qualität der Tätowierer und ihrer Tattoos zu schätzen. In Wuppertal haben es die Veranstalter Horst und Mo erneut geschafft, Besucher und Tätowierer wie in einem Schmelztiegel zu einer großen Familie zu vereinen – die sich jedes Jahr aufs neue trifft und zwei wunderschöne Tage miteinander verbringt – ganz gleich, ob Gastronomen, Händler, Besucher, Tätowierer, Frauen, Männer, Junge, Alte, nur keine Hasimus.

4. Folgende Tattoo-Studios hatten sich angemeldet:

Tattoo Studio Iceman Tattoo Mannheim
Tattoo Studio Freibeuter Tattoo Schweiz (Winterthur)
Tattoo Studio Tattoos by Will
Tattoo Studio Joes Airbrush and Tattoo Art Schweinfurt
Tattoo Studio Fineline Tattoo Düsseldorf
Tattoo Studio Seven Star Tattoo Bochum
Tattoo Studio Lebenslänglich Essen
Tattoo Studio Crossed Bones Köln
Tattoo Studio Haldensleben
Tattoo Studio SFC Empire Tattoo Höhn
Tattoo Studio Ingo´s Individual Tattoo Düsseldorf
Tattoo Studio Skullhead Tattoo Iserlohn
Tattoo Studio 4 Ever Hungen
Tattoo Studio Andy´s Body Electric Willich – Neersen
Tattoo Studio Pirates Art of Tattoo Borken
Tattoo Studio Mo´s Tattoos Solingen
Tattoo Studio Tattoo 4 You Wuppertal
Tattoo Studio Underground Wuppertal
Tattoo Studio Tatort Tattoo Beckum
Tattoo Studio Tattoo Schreiber Altenkirchen
Tattoo Studio Skin Design Rehna
Tattoo Studio Al Tattoo Mülheim an der Ruhr
Tattoo Studio Tattoo Flip Bielefeld
Tattoo Studio Red Bone Tattoo Jena
Tattoo Studio Clownfish Giessen
Tattoo Studio Blue Spark Tattoo Hamburg
Tattoo Studio Sacred Art Tattoo
Tattoo Studio Blutlinie Tattoo Kierspe
Tattoo Studio Octopus Tattoo Bohmte
Tattoo Studio Tschiggys Bubblegum Art Tattoo
Tattoo Studio Gill´s Bodyart Bad Fredeburg
Tattoo Studio Vatos Locos Essen
Tattoo Studio TTattoo Studio aths Piercing Wächtersbach
Tattoo Studio Demon Art Tattoo Bitburg
Tattoo Studio Pretty Ink Köln

5. Folgende Händler waren vertreten:

Fix Ink Tattoo Supply Pforzheim mit Zubehör für Tattoo-Studios
Premier Products Kiel Supply mit Zubehör für Tattoo-Studios
Kruhm-Verlag mit Tattoo Spirit, Tattoo Scout, Tattoo-Studio und vielen Büchern
Go 2 Piercingschmuck Bochum, Piercingschmuck und Zubehör
Chris Funtasie Collection Hamburg, Percingschmuck, Schnallen, Fashion usw.
Zippo Chris Dortmund, Feuerzeuge insbesondere von Zippo, T-Shirts,
Karin Langner Drachen, Elfen, Engel, T-Shirts, Geschenk-Artikel usw. Friedland
Black View Finest Porcelain mit hochwertigem Szene-Geschirr
D.O.T. Infostand vom Deutschen Tätowierer-Verband
Gentlemans Tattoo Flash Fürth mit Tattoo-Zubehör und Büchern
R. Oberbach Lederkunst Erkelenz mit Börsen, Motorradtaschen usw.

6. Hinweis auf andere Conventions

Mehr! Eine ausführliche Aufstellung zu weiteren Messen findet man unter Tattoo-Convention .

Klicke dazu bitte auf Tattoo-Convention .

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