Save Tattooing in Japan
Die japanische Tätowierkunst zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Körperkunstformen der Welt. Jetzt steht diese Kunst vor ihrer stärksten Bedrohung.
Auch wenn Tattoos in aller Welt eine immer größere Akzeptanz erfahren, so existieren vor allem professionelle Tätowierer im fernen Japan immer noch in einer rechtlichen Grauzone. Tätowierer Taiki Matsuda wurde bereits vor vielen Monaten angeklagt die japanischen Ärztegesetze missachtet zu haben. Demnach sind in Japan nur ausgebildete Ärzte dazu berechtigt medizinische Eingriffe vorzunehmen und die zuständige Staatsanwaltschaft argumentierte, dass Tätowierungen ebenfalls medizinische Eingriffe seien.
Jetzt am 27. September 2017 hat ein japanisches Gericht diese Auffassung geteilt. Demnach hat sich Taiki Matsuda der Verletzung des japanischen Ärztegesetzes schuldig gemacht. Das Benutzen einer Tattoo-Nadel sei keine Kunstausübung sondern eine medizinische Fertigkeit und dürfe nur von entsprechenden Fachkräften durchgeführt werden.
Dieses Urteil könnte katastrophale Folgen für die komplette japanische Tattoo-Szene haben. Taiki Matsuda gibt aber nicht auf. „Ich akzeptiere das Urteil nicht”, erklärt er nach dem Prozess. “Ich praktiziere Kunst und Tätowieren ist ein integraler Bestandteil der traditionell japanischen Kultur.“ Inzwischen hat er, zusammen mit Anwälten und Tätowierern das Projekt „Save Tattooing in Japan“ gegründet, um für die rechtliche Anerkennung seines Berufes zu kämpfen. Mehr Infos: Save Tattooing in Japan